Kann eine Katze ihr Leben lang drinnen leben? Die Antwort lautet ja. Egal ob Hauskatze, Norwegische Waldkatze oder Perserkatze die meisten Katzen leben sehr gut und vor allem lange, wenn sie im Haus gehalten werden.

Katzen sind neugierig

Katzen sind neugierige Tiere und normalerweise passieren natürlich viel mehr Dinge im Freien. Aber auch Sicherheit ist der Katze sehr wichtig. Wenn du deiner Katze also Auslauf durch ein halb-geöffnetes Fenster geben möchtest, kann es durchaus sein, dass sie mit Verwirrung und Angst reagiert, als dass sie dir für ihr neues Freiheitsgefühl dankt.

Möchtest du trotzdem, dass deine Katze Gras unter den Pfoten spüren oder Fliegen fangen kann, gibt es viele Möglichkeiten:

  • Du kannst mit deiner Katze an der Leine spazieren gehen. Beachte dabei jedoch, dass die Leine nicht direkt am Halsband befestigt ist, sondern an einem Brustgeschirr, dass bequem am Körper des Tieres sitzt. Eine Katze gewöhnt sich relativ schnell an das Geschirr und wird schnell zu einem treuen Begleiter für deine Spaziergänge.
  • Du kannst ein Katzensicheres Freigehege gestalten, indem du ein Netz um deine Terrasse herum anlegst. Katzennetze sind in den meisten Baumärkten günstig erhältlich. Wenn möglich, schließe einen Teil des Rasens mit in das Gehege ein.
  • Wenn du einen Balkon hast, kannst du auch hier ein spezielles Katzennetz verwenden, um deiner Katze sichere “Freiluft” zu bieten. Bei einer Mietwohnung solltest du zuerst deinen Vermieter um Erlaubnis fragen. Dies ist jedoch normalerweise kein Problem. Viele Besitzer lassen ihre Katzen ohne Netz auf den Balkon, jedoch ist ein Netz sehr zu empfehlen, um zu vermeiden, dass die Katze aus größerer Höhe fällt oder wegläuft.

Wohnungskatzen müssen öfter aktiviert werden

Eine Wohnungskatze braucht mehr Stimulation und Bewegung als eine Freigängerkatze, welche genügend Abwechslung bei ihren täglichen Spaziergängen und bei der Jagd im Freien bekommt. Mehr Spiel und eine gesunde Ernährung sind besonders wichtig, um deine Wohnungskatze in Form zu halten. Stelle deiner Katze gerne regelmäßig einen Topf Katzengras in die Wohnung, das hilft der Verdauung.

Bitte beachte: Es ist nicht so einfach, Freigängerkatzen zu Wohnungskatzen umzuerziehen. Beispielsweise müssen solche Katzen meist zunächst auf die Toilette gebracht werden, wenn sie noch nicht von früher daran gewöhnt gewesen sind. Manche Katzenrassen eignen sich jedoch gar nicht als reine Wohnungskatze. Daher solltest du dich vor der Anschaffung genau über die Bedürfnisse der gewünschten Katzenrasse informieren.

Hier kannst du mehr über die Bedürfnisse bestimmter Rassekatzen erfahren.

Für Freigängerkatzen gelten bestimmte Regeln

Was als “Freigängerkatze” verstanden wird, unterscheidet sich sehr zwischen den Katzenhaltern. In den meisten Fällen ist mit Freigängerkatze jedoch eine Katze gemeint, die kommt und geht, wie es ihr gefällt. Viele Katzenbesitzer nehmen ihre Katzen nachts nach drinnen oder stellen eine Katzentür auf, damit die Katze selbst jederzeit hereinkommen kann, auch wenn die Besitzer nicht zu Hause sind oder schlafen.

Wenn du deine Katze als Freigängerkatze halten willst, ist es wichtig, dass du deine Verantwortung als Katzenbesitzer übernimmst, indem du bestimmte Regeln beachtest:

  • Freigängerkatzen sollten kastriert werden, damit es nicht zur unkontrollierten Fortpflanzung kommt. In manchen Gemeinden besteht sogar Kastrationspflicht und bei Verstoß kann es zu hohen Geldstrafen kommen. Kater und sogar Katzen können ab einem Alter von sechs Monaten kastriert werden. Katzen ihr ganzes Leben lang die Antibabypille zu geben ist dabei keine gute Lösung.
  • Freigängerkatzen müssen gechipt und geimpft sein, bevor ihnen der Freilauf ermöglicht wird. Somit kann die Katze eindeutig ihrem Besitzer zugeordnet werden. Schutzimpfungen sind besonders bei freilaufenden Katzen notwendig, da durch den Kontakt zu Artgenossen und anderen Tieren Infektionskrankheiten sehr schnell übertragen werden können.

Sicherer Freigang mit gutem Gewissen

Katzen sind im Freien wesentlich mehr Gefahren ausgesetzt als wenn sie als Wohnungskatzen gehalten werden. Dadurch haben Freigängerkatzen oft noch eine kürzere Lebenserwartung als Wohnungskatzen. Wenn du deiner Katze nicht nur Auslauf sondern auch ein gesundes und langes Leben ermöglichen möchtest, lohnt es sich, eine Versicherung für die Katze abzuschließen. Damit belasten gelegentliche bis häufige Tierarztbesuche nicht den Geldbeutel, und du kannst deine Katze unbesorgt und voller Freude im Freien auf Entdeckungsjagd gehen lassen.

Häufige Gefahren der Freigängerkatze

Bevor du deiner Katze Freigang ermöglichst, solltest du dir bewusst machen, welche Gefahren in der Nähe sein können:

  • Vielbefahrene Straßen und unvorsichtige Fahrer stellen eine große Gefahr dar
  • In dicht besiedelten Gebieten können Katzen leicht aus Versehen in Garagen oder Kellern eingesperrt werden
  • Kleine Reviere durch hohe Katzendichte führen oft zu Katzenkämpfen
  • Katzen können eine Belastung für die Nachbarschaft sein, wenn bspw. deine Katze ihr Geschäft im Blumenbeet macht, oder wenn Nachbarn allergisch oder ängstlich auf Katzen reagieren
  • In kleineren Städten mit Nähe zum Wald können Raubtiere besonders für junge und alte Katzen eine Gefahr darstellen
  • Bei geringerer Katzendichte verschwindet die Katze oft länger, weil sie in ihrem gesamten Revier Kontrollstreife laufen muss
  • Junge Katzen sollten Schritt für Schritt an den Freigang gewöhnt werden, denn die Gefahr besteht, dass sie nicht nach Hause finden - “Gassigehen” hilft
  • Auch wenn deine Katze geimpft ist, Zeckenschutz hat bzw. erst entwurmt wurde, solltest du ihr Fell täglich nach Zecken und anderem Ungeziefer untersuchen
  • Vorsicht vor Diebstahl von reinrassigen oder Hauskatzen mit ungewöhnlicher Zeichnung
  • Auch eine Freigängerkatze muss richtig ernährt werden, sie kann nicht nur von Mäusen leben