Der Tierarzt antwortet:
Das Hüftgelenk des Hundes sollte geröntgt werden, wenn er ausgewachsen ist: Bei kleinen bis mittelgroßen Rassen liegt Alter dafür bei etwa 1 Jahr, während größere Rassen normalerweise im Alter von 18 Monaten geröntgt werden.
Bei der Beurteilung von Hüftdysplasie teilt man in Schweregrade ein:
HD Grad A: Normales Hüftgelenk
HD Grad B: Übergangsform
HD Grad C: Leichtgradige Hüftdysplasie
HD Grad D: Mittelgradige Hüftdysplasie
HD Grad E: Hochgradige Hüftdysplasie
Es gibt Hunde mit Hüftdysplasie Grad D, die bereits in jungen Jahren stark lahmen und in ihren Bewegungen behindert sind – und andere mit Grad D, die lange ein unbeschwertes Leben führen können, und erst im hohen Alter anfangen, zu lahmen. Der Krankheitsverlauf ist also sehr individuell. Körpergewicht, Futterqualität, Bewegung und viele andere Faktoren können die Lebenserwartung des Hundes beeinflussen und zu Lahmheit beitragen oder dieser vorbeugen.
Symptome
Einige Hunde werden durch ihre Hüftdysplasie nicht stark eingeschränkt, während andere Hunde Symptome wie Steifheit oder Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Treppensteigen zeigen können. Hunde mit Hüftdysplasie sind möglicherweise weniger verspielt und möchten nicht so schnell oder lange laufen. Kranke Hunde können sich auch an einigen Stellen beißen oder lecken, schlecht gelaunt sein und weniger Appetit haben.
Ursache
Hüftdysplasie ist eine angeborene Fehlstellung der Hüftgelenkpfanne, die zu einer Schwäche des Gelenks führt.
Was kann ich tun?
Hüftdysplasie (HD) ist eine erbliche Erkrankung – daher sollte man bei der Wahl eines Welpens darauf achten, dass der Züchter ein Attest (Röntgenuntersuchung) vom Tierarzt vorlegen kann, das beweist, dass die Zuchttiere keine Anzeichen auf Hüftdysplasie zeigen. Ein Hund mit HD sollte nicht als Zuchttier gehalten werden. Übergewichtige Hunde sind in der Regel stärker von Hüftdysplasie betroffen. Eine Möglichkeit, die Symptome von Hüftdysplasie zu lindern, besteht darin, ein gesundes Körpergewicht beim Hund zu erreichen. Man kann dem Hund Omega-3 als Nahrungsergänzung geben, was gut für die Gelenke ist.
Ein Hund mit Hüftdysplasie sollte sich bewegen, aber auf die richtige Art und Weise. Es ist wichtig, dass die Muskeln an den Oberschenkeln und im Rücken des Hundes aufgebaut werden können. Die Gelenke sollten genug Auslastung bekommen, aber nicht überlastet werden. Beispiele für körperliche Aktivitäten bei HD sind Dehnen, Gleichgewichtsübungen, Schwimmen und Physiotherapie. Es wird nicht empfohlen, den Hund mit zum Laufen oder auf lange Spaziergänge zu nehmen.
Wann zum Tierarzt?
Wenn dein Hund Anzeichen auf Hüftdysplasie zeigt, solltest du mit ihm zum Tierarzt. Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente müssen möglicherweise in gewissen Abständen gegeben werden. Bei größeren Problemen kann eine OP erforderlich sein, bei der dem Hund eine Hüftersatzprothese eingesetzt wird. Operationen liefern oft gute Ergebnisse, sodass der Hund schmerzlos leben kann. Nach der OP ist Physiotherapie notwendig, um die Muskeln wieder aufzubauen.