Hund mit Kreuzbandriss

Mein Hund hinkt seit kurzem auf einem Hinterbein. Könnte es sein, dass die Kreuzbänder beschädigt sind? Wie kann das behandelt werden?

Der Tierarzt antwortet:

Die Ursache für eine Lahmheit am Hinterbein kann eine Kreuzbandverletzung sein. Die Kreuzbänder sind Teile des Kniegelenkes und sorgen für Stabilität. Eine Verletzung der Kreuzbänder zählt zu den häufigsten orthopädischen Erkrankungen. Abhänging von der Größe des Hundes und das Ausmaß der Verletzung, kann sie auf verschiedene Weise behandelt werden. In den meisten Fällen werden Kreuzbandverletzungen operiert. Ob es sich um eine Kreuzbandverletzung handelt, und wie der Hund therapiert werden muss, kann der Tierarzt durch ganz bestimme Untersuchungen feststellen.

Symptome

Hunde mit einem Kreuzbandriss entlasten das Hinterbein beim Stehen durch die typische Zehenspitzenstellung. Das betroffene Bein wird im Sitzen vom Körper weggespreizt. Nach dem Aufstehen zeigen die Hunde eine Lahmheit, die nach wenigen Schritten besser wird. Ist bei einer Kreuzbandverletzung zusätzlich der Meniskus beschädigt, laufen die Hunde auf drei Beinen und ziehen das betroffene Bein hoch.

Ursache

Eine Kreuzbandverletzung ist ein schleichender Prozess. Gerade das vordere Kreuzband ist einer stärkeren Belastung ausgesetzt. In den meisten Fällen reisst das Kreuzband aufgrund vielen kleineren Verletzungen Stück für Stück ein, bevor es durch ein Trauma komplett reisst. Der Auslöser für das Trauma können z.B. ein Sprung ins Auto oder das Spielen mit anderen Hunden sein. Übergewicht und anatomische Fehlstellungen sowie das Alter, aber auch die körperliche Beanspruchung, stellen wichtige Faktoren für Kreuzbandverletzungen dar. Tendenziell sind eher große Hunderassen, wie der Boxer, Labrador, Golden Retriever oder Bernersennenhunde betroffen.

Wann zum Tierarzt?

Ein Kreuzbandriss ist sehr schmerzhaft und muss schnell behandelt werden, um weitere Schäden im Kniegelenk vorzubeugen. In den meisten Fällen wird ein Kreuzbandriss chirurgisch behandelt. Bei kleinen Rassen und älteren Hunden mit Vorerkrankung gibt es auch die Möglichkeit der konservativen Therapie. Der Hund darf sich 4-6 Wochen lang nur sehr eingeschränkt bewegen, erhält Rehabilitation sowie Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente. Allerdings besteht bei der konservativen Behandlung die Gefahr, dass sich Knorpel- und Meniskusschäden entwickeln.

Die chirurgische Behandlung umfasst eine Operation und Rehabilitation. Nach der Operation baraucht der Hund absolute Ruhe mit wenig Bewegung. Danach wird mit der Physiotherapie begonnen und 6-14 Wochen Leinenpflicht. Während dieser Zeit ist es sehr wichtig, auf die Fütterung zu achten, damit der Hund nicht übergewichtig wird und die Gelenke dadurch stärker belastet werden.

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