Was sind Giardien?

Giardien sind Parasiten, die besonders häufig bei Welpen vorkommen. Etwa 25 bis 30 Prozent der Welpen und 7 Prozent der erwachsenen Hunde scheiden Giardien in Form von Zysten über ihren Kot aus. Diese Zysten sind sehr widerstandsfähig und unter anderem resistent gegenüber Desinfektionsmitteln - sie können in feuchten und kühlen Umgebungen mehrere Monate lang überleben. Wie andere Parasiten, reagieren Giardien jedoch empfindlich auf extreme Hitze und Trockenheit oder Kälte. In einem trockenen, warmen Zuhause kann man davon ausgehen, dass Giardien-Zysten etwa eine Woche überleben können.

Wie stecken sich Hunde mit Giardien an? 

Der Infektionsweg der Giardien verläuft fäkal-oral, d.h. Zysten in infizierten Fäkalien werden über den Mund aufgenommen, beispielsweise wenn sich Hunde gegenseitig lecken. Giardien können auch direkt über die Umgebung übertragen werden, wenn Zysten vorhanden sind. Wenn ein Hund Giardien aufgenommen hat, dauert es ungefähr eine Woche, bis Zysten im Stuhl erkannt werden können.

Symptome von Giardien

Giardien kommen sowohl bei gesunden als auch bei kranken Tieren vor. Die Symptome treten in Form von Durchfall, Gewichtsverlust und in manchen Fällen Erbrechen auf, insbesondere bei Welpen mit engem Kontakt zu den Geschwistern. Häufig treten die Symptome jedoch auch nur stressbedingt auf, wenn Welpen beispielsweise in ein neues Zuhause kommen. Dennoch ist es wichtig, dass man Giardien in diesem Fall ausschliessen kann.

Diagnose und Behandlung von Giardien

Wenn dein Hund Durchfall hat und du die Vermutung hast, dass ein Parasit die Ursache dafür sein könnte, ist ein Schnelltest eine zuverlässige erste Bewertung. Heimtests für Giardien sind beim Tierarzt und in der Apotheke erhältlich. Du testest, indem du deinem Hund eine Stuhlprobe entnimmst, die daraufhin in eine Analyseflüssigkeit getaucht wird. Nach nur wenigen Minuten kann dir angezeigt werden, ob dein Hund Giardien hat. Wenn du dir unsicher bist, kannst du diesen Test auch beim Tierarzt durchführen lassen.
Wenn dein Hund eine Giardien-Infektion hat, wird er beim Tierarzt behandelt. Ein häufig verwendetes parasitenabtötendes Medikament gegen Giardien ist Panacur (Wirkstoff: Fenbendazol), das meist oral für 3 Tage verschrieben wird. Es hat sich auch gezeigt, dass Probiotika eine positive Wirkung in der Folgebehandlung haben. Kranke Hunde sollten von gesunden isoliert werden. Es ist von Vorteil das Fell im Zusammenhang mit der Behandlung zu shampoonieren, damit Zysten entfernt werden. Nach der Behandlung sollte der Kot des Hundes, vorzugsweise 14 Tage nach Behandlungsende, erneut untersucht werden. Gelegentlich muss der Hund wiederholt behandelt werden. Wenn die Symptome nach dem Ende der Behandlung bestehen bleiben, kann es eine gute Idee sein, bereits nach einer Woche zu testen, ob das Tier erneut behandelt werden muss.
Da Giardien-Zysten in der Umwelt gut überleben können, wird empfohlen, dass im Zusammenhang mit der Behandlung auch alle Oberflächen, mit der der Hund in Berührung gekommen ist, gründlich zu reinigen. Dies ist besonders wichtig um die Ansteckung von anderen Hunden zu vermeiden.

Giardien - Checkliste:

Diese Behandlungs- und Hygienemaßnahmen sind besonders wichtig, um Giardien bei Hunden loszuwerden und die Ansteckung anderer Hunde zu vermeiden:

  • Tier nach Empfehlung des Tierarztes behandeln
  • Shampoonieren des Hundefells um Zysten auszuwaschen
  • bei langhaarigen Hunden sollte das Fell um den Po gekürzt werden
  • alle Tiere im Haushalt sollten gegen Giardien behandelt werden
  • tägliche Reinigung von Oberflächen, insbesondere Kotresten (mit Seife)
  • Textilien bei Temperaturen von über 60°C waschen und trocknen lassen
  • Kot so oft wie möglich entsorgen

Giardien beim Hund - Was füttern?

Auch die Ernährung kann im Zusammenhang mit der Behandlung von Giardien angepasst werden. Da das Verdauungssystem des Hundes durch den Durchfall gereizt ist, ist es empfehlenswert kurzzeitig eine Schonkost zu füttern.

Wichtig: Du solltest auf jeden Fall einen Tierarzt kontaktieren, um die Behandlung von Giardien bei deinem Hund zu besprechen.