Diese Vitamine braucht dein Pferd

  • Vitamin A (Retinol) ist u.a. wichtig für die Zellteilung und wirkt sich positiv auf die Schutzfunktion der Schleimhäute, das Immunsystem, das Nachtsehen und die Knochenentwicklung bei Fohlen aus. Beta-Carotin, das in grünem Gras und Karotten enthalten ist, ist eine Vorstufe (Provitamin) von Vitamin A. Das bedeutet, dass Pferde, die Gras fressen, bei Bedarf mit Hilfe von Beta-Carotin Vitamin A produzieren können. Vitamin A in Form von Retinol ist fettlöslich und kann bei Überdosierung schädlich sein, während ein Überschuss an Beta-Carotin für Pferde unbedenklich ist. Ein Mangel an Vitamin A kann zu einer Beeinträchtigung des Nachtsehens, einer Verdickung der Hornhaut, einem geschwächten Immunsystem und einer verminderten Fruchtbarkeit führen.
  • Vitamin B ist ein Oberbegriff für eine Gruppe wasserlöslicher Vitamine, die von Mikroorganismen im Dickdarm des Pferdes gebildet werden. Es gibt acht verschiedene B-Vitamine, aber die Gruppe umfasst auch andere Substanzen wie Cholin (B4). Die gesamte Gruppe der B-Vitamine spielt bei unseren Pferden eine wichtige Rolle, unter anderem für den Energie- und Eiweißstoffwechsel, das Nervensystem, die Haut und das Fell.
  • Vitamin B2 unterstützt die Enzymsysteme, die mit Kohlenhydraten, Aminosäuren und Fetten interagieren. Es ist somit eng mit der Energieverwertung verbunden. Das Vitamin ist außerdem wichtig für normales Wachstum und Gesundheit und beeinflusst auch das Sehvermögen.
  • Vitamin B6 ist an Enzyme gebunden, die in verschiedenen Bereichen des Stoffwechsels wirken. Es ist auch wichtig für die Zusammensetzung von Aminosäuren, den Energiestoffwechsel und die Aktivität des zentralen Nervensystems.
  • Vitamin B12 ist unentbehrlich für die Bildung von roten Blutkörperchen. Es ist besonders wichtig für die Synthese der einzelnen Aminosäuren und für die Zellteilung. Das Vitamin ist auch eng an der Synthese der Aminosäure Methionin beteiligt.
  • Vitamin C (Ascorbinsäure) wird im Darm des Pferdes gebildet und ist wichtig für das Immunsystem des Pferdes, die Wundheilung und die Aufnahme von Eisen durch den Körper. Ein Vitamin-C-Mangel kann sich nachteilig auf die Sehnen und Knorpel des Pferdes auswirken, da er zu einer gehemmten Kollagenbildung führen kann. Ein Vitamin-C-Mangel ist bei Pferden, die ausreichend Raufutter fressen, eher selten.
  • Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin und wird im Körperfett gebildet, wenn der Körper dem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Das Pferd erhält in geringen Mengen Vitamin D aus dem Raufutter - besonders, wenn es sich um sonnengetrocknetes Heu handelt. Vitamin D ist notwendig, damit der Darm Kalzium und Phosphor aufnehmen kann. Ein Mangel an Vitamin D wirkt sich daher auf das Skelett aus und ist besonders für junge Pferde im Wachstum wichtig, um Skelettdeformationen zu vermeiden.
  • Vitamin E wirkt im Körper als Antioxidans und ist wichtig für die Muskeln, das Nervensystem, die Fruchtbarkeit und das Immunsystem. Ein Mangel an Vitamin E kann zu Muskelschäden führen, ähnlich wie bei einem Pferd mit Selenmangel. Pferde, die regelmäßig trainiert werden und an Turnieren teilnehmen, erhalten häufig Vitamin-E-Zusätze, um ihre Muskeln vor oxidativem Stress zu schützen, der die Muskelzellen schädigt. Vitamin E ist in Futtermitteln und grünem Gras enthalten.
  • Vitamin K ist wichtig für die Blutgerinnung, d. h. die Fähigkeit des Blutes, zu gerinnen. Pferde erhalten Vitamin K über frisches Weide- und Raufutter sowie über die Mikroben im Dickdarm des Pferdes. Ein Mangel ist sehr selten.
  • Pantothensäure ist am Stoffwechsel von Fettsäuren und an der Bildung von Antikörpern sowie an den Nervenfunktionen und am Energiestoffwechsel beteiligt. Das Vitamin ist notwendig für die normale Funktion der Haut und der Schleimhäute, für die Pigmentierung und für die Widerstandsfähigkeit gegen eine Reihe von Krankheiten.
  • Biotin ist für das Wachstum unentbehrlich und an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt, z. B. am Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß. Biotin ist auch an der Aufrechterhaltung des Epithelgewebes, der oberflächlichen Zellschicht, die die Haut und die Schleimhäute bedeckt, beteiligt.
  • Niacin ist kein essentielles Vitamin und kann aus den Darmmikroben und aus der Aminosäure Tryptophan gebildet werden. Es ist in hohem Maße am Stoffwechsel beteiligt, insbesondere am Fettstoffwechsel. Es ist auch wichtig für das normale Funktionieren der Haut und des Verdauungssystems.
  • Folsäure hat viele wichtige Funktionen, wie z. B. die Synthese von Proteinen und Nukleinsäuren. Zusammen mit Vitamin B12 und Vitamin C ist sie an der Bildung von roten Blutkörperchen und Hämoglobin beteiligt und stimuliert die Bildung von Antikörpern.

​​​​​Diese Mineralstoffe braucht dein Pferd​​

  • ​​​​Kalzium ist ein wichtiger Mineralstoff für den Knochenaufbau, die Blutgerinnung, die Muskelkontraktion und den Energiestoffwechsel der Zellen. Kalzium steht immer im direkten Zusammenhang mit Phosphor und sollte bei ausgewachsenen Pferden das Verhältnis Kalzium und Phosphor von 1:1 nicht unterschreiten. Trächtige und laktierende Stuten sowie jüngere Pferde haben einen höheren Bedarf an Kalzium und sollten im Verhältnis 2:1 mit Phosphor gefüttert werden. Kalziummangel wirkt sich in erster Linie auf das Skelett aus und kann zu Problemen wie Knochenerweichung führen, bei jungen Pferden im Wachstum kann dies zur Folge haben, dass sich das Skelett nicht richtig entwickelt und spätere Knochen- und Gelenkprobleme auftreten. Kalziummangel kann auch zu einer Übererregung der motorischen Nerven führen und Muskelkrämpfe verursachen.
  • Phosphor ist wichtig für Knochen, Zähne und den Energiestoffwechsel in den Zellen. Phosphor steht immer im Zusammenhang mit Kalzium. Ein Verhältnis Kalzium zu Phosphor von mindestens 1:1 sollte in den Futterrationen nicht unterschritten werden. Phosphormangel kann zu Knochenerweichung führen und bei längerem Mangel auch zu vermindertem Appetit, Wachstum und verminderter Fruchtbarkeit. Wenn das Pferd zu viel Eisen, Zink und Magnesium aufnimmt, kann die Phosphoraufnahme gehemmt werden. Zu viel Phosphor trägt dazu bei, dass der Körper Kalzium nicht mehr aufnehmen kann, was zu Kalziummangel führen kann.
  • Cholin ist wichtig für die Bildung von Phospholipiden und ist für den Transport und die Umwandlung von Fetten unerlässlich. Cholin spielt auch eine zentrale Rolle bei der Übertragung von Nervenimpulsen durch die Bildung von Acetylcholin.
  • Jod ist für das Pferd zur Bildung von Schilddrüsenhormonen unerlässlich. Es ist besonders wichtig für trächtige Stuten, die nicht über- oder unterversorgt werden sollten, da dies zu totgeborenen oder schwachen Fohlen mit Kropf führen kann.
  • Eisen wird für den Sauerstofftransport von der Lunge über den Blutkreislauf zu allen Körpergeweben benötigt. Bei größeren Blutungen oder Parasitenbefall kann der Körper Eisen verlieren. Eisenmangel führt zu Blutarmut, aber Eisenmangel bei Pferden ist sehr selten und tritt im Grunde nur nach einer großen Blutung oder einem schweren Parasitenbefall auf.
  • Magnesium ist für die Muskelarbeit und verschiedene Enzyme des Körpers notwendig. Das Pferd verliert Magnesium über den Schweiß, so dass Pferde, die viel trainiert werden und viel schwitzen, eine Magnesiumergänzung benötigen. Magnesiummangel wirkt sich auf das Muskel- und Nervensystem des Pferdes aus. Ein schwerer Mangel kann zu einer Beeinträchtigung der Muskelfunktion, Muskelzuckungen, erschwerter Atmung und Herzrhythmusstörungen führen.
  • Mangan ist notwendig für den Stoffwechsel von Kohlenhydraten und Fetten und hilft den Zellen, sich gegen freie Radikale zu schützen. Mangan ist auch für die Bildung von neuem Knorpel notwendig. Die möglichen Auswirkungen eines Manganmangels bei Pferden sind noch nicht erforscht. Was man heute weiß, ist, dass Mangan die Entwicklung des Fohlens zu beeinflussen scheint, insbesondere die Entwicklung des Skeletts und der Sehnen.
  • Natrium ist wichtig für den Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt des Körpers und für die Funktion der Nerven- und Muskelzellen. Natrium muss über ein Ergänzungsfuttermittel zugeführt werden, da Raufutter nicht genug enthält, um den täglichen Bedarf des Pferdes zu decken. Einige Pferde können ihren Natriumbedarf über einen Salzstein decken, aber Pferde, die regelmäßig arbeiten und häufig schwitzen, benötigen möglicherweise zusätzliches Salz über die Krippe. Ein Natriummangel erhöht das Risiko für Koliken, da Pferde mit Natriummangel seltener trinken. Es kann zu Leistungsminderung und eingeschränkter Muskeltätigkeit kommen.
  • Kalium ist ein wichtiger Mineralstoff für den Flüssigkeitshaushalt des Körpers. Kalium ist an mehreren Enzymen beteiligt, die den Energie- und Phosphorstoffwechsel in den Zellen regulieren. Raufutter ist sehr reich an Kalium und deckt in der Regel den Kaliumbedarf des Pferdes, so dass ein Kaliummangel selten vorkommt. Durchfall oder Nierenprobleme können einen Kaliummangel verursachen, der zu vermindertem Appetit, Gewichtsverlust und Lethargie führt.
  • Kupfer ist an enzymatischen Aktivitäten beteiligt und spielt eine wichtige Rolle bei der Mobilisierung von Eisenreserven im Körper, aber auch bei der Hämoglobinbildung. Die Fähigkeit des Körpers, Kupfer aufzunehmen, ist begrenzt und wird gehemmt, wenn bestimmte andere Mikromineralien in zu hoher Konzentration vorhanden sind. Erhält das Pferd zu wenig Kupfer mit der Nahrung, kann es zu Pigmentveränderungen und in schweren Fällen zu Anämie kommen. Kupfer ist auch wichtig für die Entwicklung des Skeletts des Fohlens.
  • Zink ist ein Mineral, das in verschiedenen Enzymen sehr aktiv ist. Zink ist wichtig für den Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel sowie für die Kreatinbildung in Haut, Fell, Hufen, Schleimhäuten und die Fruchtbarkeit. Ein Zinkmangel kann sich in einem geschwächten Immunsystem, Haut- und Fellproblemen und Ekzemen oder einer verminderten Hufqualität äußern.
  • Selen ist wichtig für die Zellmembranen und für die Muskelzellen. Selen arbeitet mit Vitamin E zusammen und sie können sich bis zu einem gewissen Grad gegenseitig ersetzen. Selenmangel macht sich frühzeitig durch eine verminderte Fellqualität bemerkbar, viele Pferdebesitzer bemerken ihn aber erst, wenn die Muskulatur des Pferdes betroffen ist, da er zu Muskelentzündungen oder schwachen, verkümmerten Muskeln führen kann. Ein Überschuss an Selen in der Nahrung kann zu Vergiftungen führen.
  • Kobalt wird von den Mikroben im Pferdedarm benötigt, um Vitamin B12 zu produzieren, das für die Bildung roter Blutkörperchen notwendig ist. Ein Mangel an Kobalt kann zu Appetitlosigkeit, rauem Haaransatz und in schweren Fällen zu Blutarmut führen.