Das Infektionsrisiko ist im Herbst besonders hoch, wenn die Pferde lange auf feuchten Mistmatten, matschigen​ oder​ kotverschmutzten Paddocks stehen und wenig Bewegung haben. Die Fäulnisbakterien haben dann den idealen Nährboden.

Was ist Strahlfäule​ beim Pferd​?

Bei Strahlfäule wird das Strahlhorn des Hufes durch das Fäulnisbakterium Fusobacterium necrophorum zersetzt. Diese Bakterien kommen in der normalen Darmflora des Pferdes vor und werden mit Pferdeäpfeln ausgeschieden. In feuchtwarmer​,​ matschiger Umgebung können sie gut überleben und siedeln sich in kleinen Rissen und Spalten des Strahlhorns an. Der Fäulnisprozess beginnt meist in der mittleren Strahlfurche und breitet sich dann auf die seitlichen Strahlfurchen aus. Wird Strahlfäule nicht rechtzeitig erkannt, breiten sich die Bakterien über den gesamten Huf aus und verursachen schmerzhafte Entzündungen, die sich als ausgeprägte Lahmheit zeigen.

​​Wie erkenne ich Strahlfäule beim Pferd?​

Die Fäulnisbakterien siedeln sich in kleinen Furchen, Rissen und Spalten des Strahlhorns an und beginnen mit dem Zersetzungsprozess. Dabei bildet sich eine schmierige grau-schwarze Masse von üblem Geruch. Je weiter der Prozess fortschreitet, desto weicher wird das Horn und löst sich schließlich auf. Unbehandelt kann sich die Strahlfäule über den Ballen bis zur Lederhaut ausbreiten. Der Strahl hat die Funktion eines Stoßdämpfers und spielt eine wichtige Rolle beim Hufmechanismus. Der Hufmechanismus wird immer stärker beeinträchtigt, je nachdem, wie stark der Huf von Strahlfäule betroffen ist.

​​Wie kann man Strahlfäule beim Pferd behandeln?​

Strahlfäule heilt nicht ohne Behandlung von selbst ab und muss dringend behandelt werden. Die Behandlung richtet sich nach der Schwere der Erkrankung. Ein Anfangsstadium kann man vermutlich selbst erkennen und behandeln. Sicherer ist es jedoch, wenn ein Tierarzt den Zustand des Hufs beurteilt. Zu Beginn einer Behandlung muss der Huf frei von Schmutz und die Strahlfurche ordentlich gesäubert und von abgestorbenem und fauligem Horngewebe befreit werden. Anschließend wird ein Desinfektionsmittel aufgetragen, das den Hufstrahl nicht austrocknet. Dazu eignet sich am besten Wasserstoffperoxid. Sehr wichtig ist, dass das Horn wieder Kontakt zu Sauerstoff bekommt. Fauliges Horngewebe sollte am besten vom Hufschmied oder vom Tierarzt weggeschnitten werden.

Was hilft gegen Strahlfäule​ beim Pferd​?

Um Strahlfäule vorzubeugen, müssen die Haltungsbedingungen gründlich unter die Lupe genommen und gegebenenfalls angepasst werden. Die Grundvoraussetzungen sind eine trockene Einstreu, matschfreie Paddocks und sorgfältige Hufpflege. Die Hufe sollten einmal täglich ausgekratzt und regelmäßig, alle 4-6 Wochen, von einem Hufschmied bearbeitet werden. Ausreichende Bewegung fördert zudem die Durchblutung des Hufes. Ergänzend zu diesen Maßnahmen kann Biotin als Futtermittelzusatz die Horngesundheit unterstützen. Außerdem kann ein Zinkmangel die Hornqualität negativ beeinflussen.