Bisswunde beim Hund

Mein Hund wurde von einem anderen Hund angegriffen und gebissen. An der Bissstelle am Hals kann ich zwei kleine Wunden erkennen. Reicht es, die Wunde mit Kochsalzlösung zu waschen oder sollten wir zum Tierarzt?

Der Tierarzt antwortet:

Das Ausmaß einer Bissverletzung kann schwierig zu beurteilen sein, wenn man die Wunde äußerlich betrachtet. Oft ist die Verletzung größer, als auf den ersten Blick zu vermuten ist. Dies liegt daran, dass sich im Gewebe unter der Haut (subkutan) eine Wundtasche bildet, die sich mit Blut und Wundflüssigkeit füllt. Diese muss häufig vom Tierarzt entleert werden, um Infektionen und Entzündungen zu verhindern.

Symptome

Um die Bissstelle herum kann es im weiteren Verlauf Symptome geben, die nicht sofort erkennbar sind. Schwellungen und Schmerzen treten möglicherweise erst Stunden nach der Bissverletzung auf. Wenn der Allgemeinzustand des Hundes beeinflusst ist, kann eine Bisswunde sowohl zu Fieber als auch zu Appetitlosigkeit oder Niedergeschlagenheit führen. Schwere Bissverletzungen können auch zu lebensbedrohlichen Infektionen oder inneren Blutungen beim Hund führen. Behalte den Allgemeinzustand deines Hundes wachsam im Auge, um festzustellen, ob weitere Symptome auftreten.

Was kann ich tun?

Untersuche deinen Hund ordentlich: Bei kleineren Bissverletzungen kann die Wunde auch von alleine heilen, wenn man sie mit Wasser und Seife oder einer Kochsalzlösung sauber wäscht. Achte darauf, die Wunde sauber zu halten und das Fell um die Bisswunde herum abzuschneiden, damit du besser beobachten kannst, wie die Heilung verläuft. Es kann auch hilfreich sein, dem Hund eine Halskrause anzulegen, damit er nicht an der Wunde lecken kann.

Wann zum Tierarzt?

Wenn du dir nicht sicher bist, wie schwer die Verletzung ist und der Allgemeinzustand des Hundes reduziert erscheint, solltest du dich an einen Tierarzt wenden. Wie akut die Situation ist, hängt davon ab, wie groß die Bissverletzung ist und wie sich der Hund fühlt. Besondere Vorsicht gilt bei Bissverletzungen im Gesicht, an Beinen, Bauch, Brust oder in der Nähe von Gelenken – diese Fälle können sehr schnell kritisch werden.

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