Allgemeine Informationen

Die Mastzellen haben die Aufgabe der körpereigenen Abwehr, wie z.B. die Beteiligung an Entzündungs-, Allergie- und Immunreaktionen. Sie stammen von Vorläuferzellen aus dem Knochenmark ab und lagern sich in bestimmten Körperstellen ein. Im Zellinneren haben Mastzellen bestimmte Stoffe (z.B. Heparin, Histamin) gespeichert, die bei einer Manipulation freigesetzt werden. Dabei kann es zu Krankheitssymptomen kommen, die den ganzen Körper oder auch nur einzelne Körperteile betreffen.

Es ist noch nicht bekannt, warum sich Mastzellen bösartig verändern. Bei manchen Hunderassen wird eine Disposition für den Mastzelltumor festgestellt. Zu den am häufigsten betroffenen Rassen zählen Boxer, aber auch Labrador, Ridgeback und Retriever.

Symptome

Der Mastzelltumor des Hundes hat kein typisches Erscheinungsbild. Es ist deshalb ratsam jede auffällige Hautveränderung in einem frühen Stadium dem Tierarzt vorzustellen. Häufig stellen sich die Hautveränderungen bei Masttumore als knotige bis teigige, haarlose oder mit Haaren bedeckte Knoten dar, die auch nicht selten aufbrechen oder nässen können. Gelangt das Zellinnere eines Mastzelltumors nach außen, kann es zu Blutungsneigungen, Juckreiz oder auch zu Wundheilungsstörungen kommen. Die freigesetzten Substanzen gelangen ins Gewebe, über den Blutkreislauf und haben Auswirkungen auf Teile des Körpers, die weit entfernt vom eigentlichen Mastzelltumor liegen, z.B. als Magen- oder Dünndarmgeschwüre oder Lymphkotenschwellung. Es kann zu Übelkeit und Erbrechen, Appetit- und Gewichtsverlust kommen. Durch die tumorösen Veränderungen im Magen- Darmtrakt ist oft auch dunkel gefärbter Kot zu erkennen.

Diagnose

Die Symptome sind nicht immer eindeutig. Dadurch ist es schwierig einen Mastzelltumor von anderen Hauttumoren allein durch Abtasten zu unterscheiden. Um eine eindeutige Diagnose erstellen zu können, müssen Zellen aus der Umfangsvermehrung untersucht werden. Hierfür werden anhand einer Feinnadelaspiration Zellen entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. Bestätigt sich der Verdacht, wird eine chirurgische Entfernung des Tumors und eine histopathologische Untersuchung angeraten. Das weitere Vorgehen hängt von der Gewebestruktur des Tumors ab.

Das Gewebe des Mastzelltumors wird eingeteilt in:

Grad I: gut differenzierbar, „low-grade“

Grad II: mittelgradig differenzierbar

Grad III: nicht differenzierbar, „high-grade“-Mastzelltumore

Bei Grad 3 besteht eine eher schlechtere Prognose, da sich hier in den meisten Fällen Metastasen in Lunge, Lymphknoten, Leber und Milz gebildet haben.

Therapie

Die Therapie hängt stark von der Gradeinteilung des Mastzelltumors ab.

Bei Grad I und II kann durch eine vollständige und großzügige chirurgische Entfernung des Tumorgewebes eine Heilung erzielt werden, wenn der Tumor noch keine Metastasen gebildet hat.

Ist der Mastzelltumor schon sehr weit fortgeschritten oder liegt an einer ungünstigen Körperstelle und kann chirurgisch nicht vollständig entfernt werden, bleiben Tumorzellen im Gewebe zurück. Diese können durch eine Strahlentherapie abgetötet werden.

Bei Mastzelltumore mit dem Grad III wird nach einer operativen Entfernung des Tumors immer eine Chemotherapie empfohlen. Hat der Tumor bereits Matastasen gebildet kann eine Chemotherapie die Lebensqualität des Hundes verbessern.

Prophylaxe

Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft gibt es keine Möglichkeiten, um die Erkrankung zu verhindern. Doch ein regelmäßiges Abtasten des Hundes hilft, Knoten in einem frühen Stadium zu finden und behandeln zu können.