Normalerweise setzt ein Hund bis zu dreimal am Tag Kot ab. Wenn er öfters muss oder wenn der Stuhl wässrig wird oder hart und bröckelig, stimmt etwas nicht.

Verschiedene Arten von Durchfall bei Hunden

Durchfall kann sowohl akut als auch chronisch sein und es gibt zudem einen Unterschied zwischen Dünndarmdurchfall und Dickdarmdurchfall:

Dünndarmdurchfall

Wenn der Hund an Dünndarmdurchfall leidet, sondert er große Mengen an flüssigem Kot ab. Wenn der Hund viel dunkles Blut im Kot hat, handelt es sich oft um eine ernstzunehmende Erkrankung und es sollte sofort einen Tierarzt aufgesucht werden.
Im Dünndarm werden Nährstoffe, Flüssigkeiten und Vitamine aufgenommen. Außerdem befinden rund 65 Prozent des Immunsystems im Dünndarm des Hundes. Alles, was den Dünndarm passiert, kann daher Reaktionen des Immunsystems hervorrufen.

Dickdarmdurchfall

Wenn der Hund an Dickdarmdurchfall leidet, setzt er häufiger Kot ab, während die Menge des Stuhls abnimmt und der Kot lockerer und evtl. schleimig wird. Reizungen und kleine Wunden im Darm können dazu führen, dass hellrotes Blut im Stuhl vorkommt, dies ist jedoch nicht gefährlich.
Manchmal kann Dickdarmdurchfall durch zusätzliche Ballaststoffe in der Ernährung des Hundes gelindert werden, andere Male funktioniert eine leichter verdauliche Ernährung besser. Oft funktioniert es gut, wenn man sich bei der Wahl des Futters einfach "herantestet".

Erbrechen kann auf Darmverschluss zurückzuführen sein

Erbrechen ist ein erzwungenes Aufstoßen des Magen-Darm-Inhalts. Wenn unverdaute Nahrung ohne Anstrengung aus dem Magen wieder hoch gedrückt wird, kann dies an einer erschlafften Speiseröhre liegen oder daran, dass etwas in ihr stecken geblieben ist und den Weg versperrt. Fremdkörper im Dünndarm verursachen starkes Erbrechen. Wenn der Hund einen Gegenstand verschluckt hat, der sich im Magen festgesetzt hat, kann er Symptome zeigen, die chronischem Erbrechen ähneln.
Der Hund sollte zum Erbrechen gebracht werden, um so das Objekt aus dem Magen zu bekommen. Jedoch sollte ihm hierfür beim Tierarzt oder in der Klinik ein Medikament verabreicht werden.
Man sollte in keinem Fall versuchen, dem Hund zu Hause Salz oder ähnliches zu geben, da dies stattdessen zu einer lebensbedrohlichen Salzvergiftung führen kann. Wenn es nicht möglich ist, den Hund zum Erbrechen zu bringen und das Objekt auf diesem Wege zu entfernen, muss der Hund operiert werden. Verschluckte Fremdkörper sollten immer ernst genommen werden.

Schonkost kann dem Hund bei Durchfall helfen

Wenn der Allgemeinzustand des Hundes nicht beeinträchtigt ist, musst du nicht jedes Mal zum Tierarzt gehen, wenn der Hund erbricht oder sich den Magen verdorben hat. Wenn du merkst, dass dein Hund Durchfall hat, kannst du ihm zunächst regelmäßig kleine Portionen Schonkost füttern (ein paar Esslöffel alle zwei Stunden). Schonkost für den Hund kann zum Beispiel aus gekochtem Weißfisch oder Huhn und sehr weich gekochtem weißem Reis bestehen.
Wenn der Hund erbricht, sollte man ihn 12 Stunden lang hungern lassen, und er sollte nur Wasser trinken, bevor du mit kleinen Portionen Schonkost beginnst.
In Kliniken, beim Tierarzt und in Tierhandlungen gibt es auch spezielles Futter und Nahrungsergänzungsmittel, die Durchfall stoppen und die Darmflora normalisieren.

Besondere Vorsicht ist bei Welpen geboten: Welpen dürfen in keinem Fall so lange hungern, da sie sehr schnell dehydrieren können!

In Kürze: Mein Hund hat Durchfall - Was tun?

Wenn dein Hund Durchfall hat oder an Erbrechen leidet, kannst du ihm regelmäßig kleine Portionen Schonkost geben (einige Esslöffel alle zwei Stunden). Einfach und verträglich sind vor allem gekochter Weißfisch, Huhn und weich gekochter weißer Reis. Wenn sich der Allgemeinzustand deines Hundes verschlechtern sollte, ist es wichtig, immer direkt den Tierarzt zu kontaktieren bzw. aufzusuchen.

Erbrechen und Durchfall können zu Dehydration führen

Ein Hund, der erbricht oder Durchfall hat, verliert viel Flüssigkeit (Dehydration), was besonders Welpen oder Junghunde und auch alte Hunde schlechter verkraften können.
Der tägliche Flüssigkeitsbedarf beim Hund liegt normalerweise bei 0,5 dl Wasser pro Kilogramm Körpergewicht. Bei zusätzlichem Flüssigkeitsverlust benötigt der Hund jedoch doppelt so viel Wasser.

Ist mein Hund dehydriert?

Um zu überprüfen, ob dein Hund dehydriert ist, kannst du dir das Zahnfleisch anschauen: Beim gesunden Hund fühlt sich Zahnfleisch glatt und nicht klebrig an.
Alternativ kannst auch die Haut am Oberkopf oder im Nacken anheben: Beim gesunden Hund zieht sich die Haut normalerweise schnell zurück. Beim dehydrierten / ausgetrockneten Hund bildet sich eine verbleibende Hautfalte.

Einfaches Rezept für den Flüssigkeitsersatz beim Hund

So kannst du schnell und einfach einen Flüssigkeitsersatz für deinen Hund selber machen, wenn dieser an Erbrechen oder Durchfall leidet:

  • 1 Liter Wasser
  • 1 Esslöffel Traubenzucker
  • 1 Teelöffel Salz

Alle Zutaten zusammenmischen und dem Hund zum Trinken geben.

Verstopfung

Verstopfung kann Erbrechen verursachen und betrifft häufig Hunde, die sich zu wenig bewegen. Manchmal können auch Krankheiten und Veränderungen im Rücken bzw. der Wirbelsäule, die den Stuhlgang für den Hund schmerzhaft machen, eine Ursache für Erbrechen sein.
In der Vergangenheit wurde häufig Paraffinöl gegen Verstopfung empfohlen, davon würde man heute aber abraten, da es schon vorgekommen ist, dass Hunde eine Lungenentzündung bekommen haben, wenn etwas von dem Paraffinöl in ihre Luftröhre gelangt ist. Paraffinöl ist völlig geschmacklos und regt den Schluckreflex nicht an. Daher sollte man bei Verstopfung besser testen, wie der Hund auf Medikamente wie Lactulose oder Vi-Siblin reagiert, die rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind.

Andere Ursachen für Magen-Darm-Probleme

Wenn sich der Zustand deines Hundes trotz Hungern lassen und Schonkost nicht verbessert oder die Probleme erneut zurückkehren, solltest du dich an einen Tierarzt wenden, da möglicherweise eine andere Ursache für die Verdauungsprobleme vorliegt.

Einige mögliche Ursachen für Darmprobleme können sein:

  • Futterunverträglichkeit
  • genetische Krankheiten
  • Parasiten
  • Magengeschwür
  • Tumore
  • Virusinfektionen (z-B. Parvovirose, Corona und Rotavirus)
  • Bakterielle Infektionen (z.B. Salmonellen).
  • Darmwürmer
  • Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)

Wann sollte man zum Tierarzt?

  • Wenn sich der Allgemeinzustand des Hundes verschlechtert (Fieber, Hund frisst nicht und ist schlapp, Hund ist dehydriert)
  • Wenn du die Vermutung hast, dass der Hund einen Fremdkörper verschluckt hat
  • Wenn der Hund Wasser erbricht, obwohl er nur wenig trinkt
  • Wenn der Hund sehr jung oder alt ist und schnell dehydriert
  • Wenn das Erbrechen oder der Durchfall sehr blutig wird (ein wenig helles Blut ist nicht gefährlich)
  • Wenn die Symptome trotz Hungern und Schonkost nicht verschwinden oder wenn die Symptome zurückkommen

Wenn du dir unsicher bist, ob ein Besuch beim Tierarzt notwendig ist, kannst du dich zunächst telefonisch an den Tierarzt wenden, um eine erste Beurteilung zu erhalten.