Erste Maßnahmen:
- Futter für einige Stunden weglassen
- Zugang zu frischem Wasser sicherstellen
- Allgemeinzustand genau beobachten
- Bei guter Verfassung: vorsichtige Fütterung von Schonkost
- Welpen nicht länger als wenige Stunden fasten lassen
Schonkost bei Magenproblemen
Ist das Allgemeinbefinden Ihres Hundes stabil, kann Schonkost helfen, den Magen-Darm-Trakt zu beruhigen.
Beispiele für Schonkost:
- Gekochtes Hähnchenfleisch oder weißer Fisch
- Matschig gekochter weißer Reis oder Kartoffelbrei
- Alternativ: Hüttenkäse oder gekochtes Ei
Hinweis: Schonkost ist eine kurzfristige Lösung. Bei anhaltenden Beschwerden sollte auf ein ausgewogenes, leicht verdauliches Diätfutter umgestellt werden – insbesondere bei Welpen oder älteren Hunden.
Gefahr durch Flüssigkeitsmangel
Beim Erbrechen verliert der Hund Flüssigkeit – das kann schnell zu Dehydration führen.
Anzeichen:
- Klebriges Zahnfleisch
- Hautfalte am Rücken bleibt stehen
Trinkt der Hund nicht selbstständig oder zeigt Anzeichen von Dehydrierung, ist tierärztliche Hilfe unbedingt notwendig.
Fremdkörper im Verdauungstrakt
Eine häufige Ursache für anhaltendes Erbrechen ist ein verschluckter Fremdkörper. Spielzeug, Socken oder andere unpassende Gegenstände können im Magen oder Darm stecken bleiben und zu einem Darmverschluss führen.
In diesen Fällen ist schnelles Handeln gefragt:
- Erbrechen trotz Nahrungskarenz
- Schmerzen beim Abtasten des Bauches
- Kein Kotabsatz
- Apathie oder Kreislaufschwäche
Behandlung: Fremdkörper im Magen lassen sich manchmal endoskopisch entfernen. Sitzt der Gegenstand im Darm, ist häufig eine Operation nötig.
Weitere Ursachen für Erbrechen
Neben Fremdkörpern und Futterunverträglichkeiten kommen viele weitere Ursachen infrage:
- Virusinfektionen (z.B. Parvovirose bei Welpen)
- Entzündungen im Magen-Darm-Trakt
- Nierenerkrankungen oder Leberfunktionsstörungen
- Vergiftungen
- Stoffwechselerkrankungen
Wichtig: Wenn das Erbrechen trotz Schonkost anhält oder Rückfälle auftreten, muss die Ursache gezielt abgeklärt werden.
Wann zum Tierarzt?
Kontaktiere unbedingt eine Tierarztpraxis, wenn:
- Das Allgemeinbefinden beeinträchtigt ist (z.B. Fieber, Apathie)
- Dein Hund nichts bei sich behalten kann (auch kein Wasser)
- Blut im Erbrochenen sichtbar ist
- Du den Verdacht auf einen Fremdkörper hast
- Das Erbrechen länger als 24 Stunden anhält
- Es sich um einen Welpen oder bereits älteren Hund handelt
Elektrolytlösung für Hunde – selbst herstellen
Erbrechen (und Durchfall) führen zu Elektrolytverlusten. In Rücksprache mit der Tierarztpraxis kann eine selbstgemachte Elektrolytlösung unterstützend helfen.
Rezept für 1 Liter Lösung:
- 1 Liter abgekochtes Wasser (abgekühlt)
- 1 Esslöffel Traubenzucker oder Honig
- 1 Teelöffel Salz
Hinweise zur Gabe:
- Kleine Mengen über den Tag verteilt
- Wenn Dein Hund nicht selbst trinkt: mit Spritze (ohne Nadel) oder Löffel verabreichen
- Nicht zu große Mengen auf einmal geben – das kann erneutes Erbrechen auslösen
- Nur frisch zubereitete Lösung verwenden (max. 24 Stunden haltbar)
Wichtig: Stark geschwächte Hunde benötigen oft eine Infusion – zögere bitte bei Unsicherheit nie, tierärztlichen Rat einzuholen.
Schonkost – Zubereitung & Fütterung
Zusammensetzung:
- 4 Teile gekochter weißer Reis oder Kartoffeln
- 1 Teil mageres, gekochtes Fleisch (z.B. Hähnchen)
- Alternativ: Hüttenkäse oder Ei (1:1 mit Kohlenhydratanteil mischen)
Fütterung:
- In kleinen Portionen über den Tag verteilt (4–6 Mahlzeiten)
- Langsam steigern, sobald Besserung eintritt
- Nach 2–3 Tagen schrittweise Rückführung zum gewohnten Futter
Wichtig: Während der Schonkost keine Leckerli, Kauknochen oder andere Futtermittel geben.
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