Beide Formen unterscheiden sich deutlich in ihrer Ursache, dem Verlauf und den Heilungschancen. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten.

Symptome bei Nierenversagen

  • Vermehrter Durst und häufiger Harnabsatz
  • Appetitlosigkeit und Übelkeit
  • Erbrechen oder Durchfall
  • Lethargie und Abgeschlagenheit
  • Gewichtsverlust

Akutes Nierenversagen

  • Plötzlicher Beginn innerhalb von Stunden bis Tagen
  • Meist durch Vergiftungen, Infektionen oder Entzündungen verursacht
  • Bei schneller Behandlung oft vollständig reversibel

Chronisches Nierenversagen

  • Langsamer, schleichender Verlauf über Monate bis Jahre
  • Häufig bei älteren Hunden
  • Kann nicht geheilt, aber durch gezielte Maßnahmen oft deutlich verlangsamt werden

Ursachen im Überblick

Akutes Nierenversagen

  • Aufnahme von giftigen Substanzen (z. B. Trauben, Rosinen, Frostschutzmittel, Ibuprofen)
  • Bakterielle Infektionen oder Sepsis
  • Komplikationen nach Operationen oder bei niedrigem Blutdruck

Chronisches Nierenversagen

  • Altersbedingte Degeneration der Nieren
  • Folge einer nicht vollständig ausgeheilten akuten Nierenerkrankung
  • Autoimmunerkrankungen oder chronische Entzündungen

Wann zum Tierarzt?

Sofort, wenn Dein Hund:

  • erbricht oder Durchfall hat
  • apathisch wirkt oder nicht fressen will
  • möglicherweise etwas Giftiges aufgenommen hat
  • plötzlich sehr viel trinkt oder große Mengen Urin absetzt

Auch bei unklaren Symptomen ist eine frühzeitige Abklärung wichtig - gerade ältere Hunde entwickeln oft lange unbemerkt ein chronisches Nierenleiden.

Diagnose: Wie wird Nierenversagen festgestellt?

Zur Abklärung gehören in der Regel:

  • Blutuntersuchung: Kontrolle von Nierenwerten (z. B. Kreatinin, SDMA, Harnstoff), Elektrolyten, Blutbild
  • Urinanalyse: Eiweißverlust, Konzentrationsfähigkeit, Entzündungszellen
  • Bildgebung (Ultraschall, Röntgen): zur Beurteilung von Größe, Form und Struktur der Nieren und ableitenden Harnwege

Behandlungsmöglichkeiten

Bei akuter Nierenschädigung:

  • Intensive Infusionstherapie
  • Medikamente gegen Übelkeit, Schmerzen und weitere Symptome
  • Ggf. Antidote bei bekannten Vergiftungen

Bei chronischem Nierenversagen:

  • Spezialdiät mit reduziertem Eiweiß- und Phosphorgehalt
  • Appetitanreger und Magen-Darm-Schutz
  • Blutdrucksenkende Medikamente
  • Engmaschige Kontrolle der Nierenwerte

Ziel ist es, die Lebensqualität zu erhalten und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.