Verletzungen und Krankheiten beim Welpen verhindern

Die meisten Welpen sind aufgeweckt und voller Energie – trotzdem besucht jeder dritte Welpe in seinem ersten Lebensjahr den Tierarzt, aufgrund von Verletzungen und Erkrankungen. Mit dem richtigen Wissen über die Pflege der besonderen Bedürfnisse eines Welpen oder Junghundes sowie Rassenkenntnisse können Welpenbesitzer gefährliche Situationen vermeiden und mehr Verantwortung für das Wohlbefinden des Welpen übernehmen.

Natürlich sollte man mit dem Welpen zum Tierarzt, wenn einem auffällt, dass es dem Welpen nicht gut geht. Erkrankungen können sich nicht nur durch typische Krankheitssymptome äußern, sondern auch Änderungen im Verhalten des Hundes geben Informationen über das Wohlbefinden des Tieres.

Durch lange Erfahrung mit Tiergesundheit, wissen wir bei Agria, dass das Risiko für Verletzungen und Krankheiten sich deutlich verringert, je mehr Hundebesitzer über die Pflege und Erziehung ihres neuen Familienmitgliedes wissen. Daher sehen wir es als äußerst wichtig, dass wir als zuverlässiger Partner von Hundebesitzern auch über die richtige Hundepflege informieren und Wissen über die Gesundheit von Hunden verbreiten.

Futterwechsel, lange Krallen und übermäßiges Waschen

Häufige Gründe, die zum Problem für den Welpen werden können, sind beispielsweise die Änderung des Futters oder wenn der Welpe etwas “Falsches” frisst oder verschluckt, wodurch es zu Verdauungsproblemen oder sogar einer Vergiftung kommt. Zu lange Krallen und übermäßige Reinigung der Ohren können ebenfalls zu Verletzungen oder Entzündungen führen. 

Zum ersten Mal Hundebesitzer?

Um dich auf die ersten Wochen mit dem Welpen vorzubereiten, kannst du auch den Züchter um Rat fragen. Züchter verfügen gewöhnlich über Kenntnisse zu den Besonderheiten der Hunderasse und kennen die häufigsten Welpenkrankheiten. 

Unser Tipp: Inspiziere deinen Hund von klein auf täglich, um auffällige Veränderungen früh genug zu erkennen. Welpen können sich spielerisch an die Untersuchung gewöhnen, was auch zukünftige Tierarztbesuche einfacher gestaltet. In manchen Fällen kann man sich auch zunächst telefonisch an eine Tierarztklinik wenden, wenn man sich unsicher ist, ob man tierärztliche Hilfe braucht.

In Notfällen ist es immer wichtig, einen Tierarzt zu kontaktieren, z. B. wenn der Welpe einen Fremdkörper verschluckt hat, schlechten Appetit oder keinen Durst hat, bei Fieber über 39 Grad und bei anhaltendem oder blutigem Erbrechen bzw. Durchfall. 

Die häufigsten Gründe für den Tierarztbesuch bei Welpen:

  1. Humpeln
  2. Erbrechen & Durchfall
  3. Akute Ohrenentzündung
  4. Milchzähne
  5. Juckreiz
  6. Blasenentzündung
  7. Fremdkörper im Magen
  8. Krallenbruch

Humpeln

Läuft der Welpe auf drei Beinen? Beginne damit, zu inspizieren, ob etwas in der Pfote feststeckt. Im Weiteren kannst du das Bein nach Schwellungen oder auf Schmerzreflexe untersuchen. Unser Tipp ist es, auch die Temperatur zu messen. Die normale Körpertemperatur des Hundes sollte zwischen 37,5-39 Grad liegen. Vorübergehendes Humpeln kann auf Panostitis (Knochenhautentzündung) zurückzuführen sein. Größere Hunderassen können auch an Wachstumsstörungen leiden, die sich häufig in Gelenkschmerzen äußern. Humpeln, dass nach ein paar Tagen nicht verschwindet, sollte von einem Tierarzt untersucht werden.

Erbrechen & Durchfall

Erbrechen und Durchfall treten häufig bei Welpen auf, nachdem das Futter gewechselt wurde, oder er etwas Falsches gefressen hat. Es kann sich aber auch um eine Infektion oder einen Parasiten handeln. Du kannst solche Probleme besser verhindern, indem du dem Welpen das gleiche Futter gibst, das er von seinem Züchter erhalten hat. Auch Impfung und Entwurmung können die Symptome lindern. Stelle sicher, dass der Welpe reichlich Wasser trinkt, und stelle den Futternapf maximal einige Stunden lang beiseite. Dem Welpen geht es normalerweise schnell wieder besser, wenn er drei bis vier Tage lang 6-8 Mal täglich kleine Portionen Schonkost wie gekochten Reis und Fisch bekommt. Sobald sich der Welpe besser fühlt, kann zu dem normalen Futter gewechselt werden. In den meisten Fällen hört das Erbrechen bzw. der Durchfall innerhalb von 12 bis 14 Stunden auf. Wende dich an deinen Tierarzt, wenn sich der Allgemeinzustand des Welpens verschlechtert, wenn Blutspuren im Erbrochenen oder im Durchfall zu erkennen sind oder wenn der Welpe Fieber bekommt.

Akute Ohrenentzündung

Ist das Ohr des Welpens rot oder riecht schlecht, oder hat er ungewöhnlich viel Sekret in den Ohren? Gelegentliche Ohrenentzündungen können bei allen Welpen auftreten und auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein, z. B. Feuchtigkeit im Gehörgang nach dem Baden oder übermäßiges Waschen. Wiederholte Probleme können jedoch ein erstes Anzeichen einer Allergie sein. Bringe den Welpen zum Tierarzt, um Hilfe bei wiederkehrenden Ohrenentzündungen zu erhalten.

Milchzähne

Mit 6 Monaten sollte der Welpe sein bleibendes Gebiss haben. Ein häufiges Problem bei Hundewelpen ist, dass die Milchzähne nicht ausfallen und der Welpe möglicherweise Hilfe benötigt. Wende dich an einen Tierarzt, wenn die Milchzähne des Welpen im Alter von etwa 6 Monaten nicht von selbst ausgefallen sind.

Juckreiz

Alle Welpen kratzen sich von Zeit zu Zeit, ohne dass es auf Erkrankungen zurückzuführen sein muss. Wenn der Juckreiz auffällig stark wird und den Welpen stört, sodass er nicht schlafen kann oder sich wund kratzt, sollte man sich an einen Tierarzt wenden. Häufig handelt es sich um Parasiten wie Milben oder Flöhe, oder es ist ein erstes Anzeichen einer Allergie.

Blasenentzündung

Junge Hündinnen sind durch hormonelle Veränderungen meist anfälliger für Blasenentzündungen. Welpen müssen ungewöhnlich oft urinieren und es kommen meist nur  wenige Tropfen. Der Hund macht öfters in die Wohnung, auch wenn er bereits stubenrein ist. Um dieses Problem vorzubeugen, vermeiden Sie langes Liegen auf kalten Oberflächen und bieten Sie immer frisches Wasser an.

Fremdkörper im Magen

Welpen sind neugierig und kauen auf vielen Gegenständen herum, die einfach verschluckt werden können. Versuche, so gründlich wie möglich alle losen Gegenstände außer der Reichweite des Hundes bringen und den Welpen auch im Freien im Auge zu behalten. Gebe dem Welpen stattdessen ein sicheres Spielzeug zum Spielen. Wenn du den Verdacht hast, dass er etwas geschluckt hat, solltest du besonders auf Anzeichen wie Erbrechen, veränderten Allgemeinzustand oder blutigen Stuhl achten, und sich ggf. einen Tierarzt wenden.

Krallenbruch

Es ist wichtig, dass du dem Welpen schon im frühen Alter beibringst, sich die Krallen schneiden zu lassen. Somit lassen sich Krallenbrüche besser vermeiden. Ein Krallenbruch ist sehr schmerzhaft und kann tief ins Krallenbett gehen. Kommt es zu einer Blutung, sollte die Pfote mit einer Kochsalzlösung gewaschen und ein Verband angelegt werden. In manchen Fällen muss die Kralle vollständig entfernt werden, was bei einem Tierarzt unter Schmerzmitteln bzw. Beruhigungsmitteln durchgeführt wird.