Mögliche Ursachen für Blut im Urin
Wenn deine Katze Blut im Urin hat, kann das verschiedene Gründe haben:
- Harnblasenentzündung (Zystitis) - wobei diese bakteriell bedingt sein, aber auch steril (also ohne bakterielle Beteiligung) auftreten kann.
- Harnsteine oder Blasengrieß - sie reizen die Blasenschleimhaut und können auch zu Harnstau führen.
- Harnwegsinfektionen - bakterielle Infektionen sind bei jungen Katzen eher selten, kommen eher bei älteren Katzen vor.
- Nierenerkrankungen - z. B. bei Nierenbeckenentzündung oder Nierensteinen.
- Tumorerkrankungen - insbesondere bei älteren Katzen.
- Weitere Ursachen - wie Verletzungen, Vergiftungen oder Erkrankungen der Geschlechtsorgane.
Symptome bei Harnwegserkrankungen
- Häufiger Harnabsatz mit kleinen Mengen
- Schmerzen beim Harnabsatz (z. B. Maunzen, Pressen)
- Blutiger, verfärbter oder stark riechender Urin
- Unsauberkeit - Harnabsatz an ungewöhnlichen Stellen
- Übermäßiges Lecken im Genitalbereich
- Allgemeine Mattigkeit oder Rückzug
Diagnose: Wie findet man die Ursache heraus?
Um gezielt behandeln zu können, muss zunächst die Ursache festgestellt werden. Die Diagnostik umfasst typischerweise:
- Harnuntersuchung (Urinstatus, Sediment, ggf. bakteriologische Kultur)
- Blutuntersuchung, z. B. Nierenwerte
- Bildgebung (Ultraschall, Röntgen), z. B. zur Darstellung von Steinen, Tumoren oder anatomischen Veränderungen
- Zystozentese - Punktion der Harnblase zur Gewinnung steriler Urinproben
Tipp für die Praxis: Du kannst deiner Tierärztin oder deinem Tierarzt eine frische Urinprobe mitbringen - etwa mit einem speziellen Set aus der Apotheke (enthält nicht saugende Kunststoffperlen statt Streu).
Behandlung: Was hilft bei Blut im Urin?
Die Behandlung richtet sich nach der jeweiligen Ursache:
- Entzündung ohne Infektion (idiopathische Zystitis): Schmerzmittel, Stressabbau, mehr Flüssigkeitszufuhr (z. B. über Nassfutter).
- Harnwegsinfektion: Antibiotikatherapie nach Resistenztest.
- Harnsteine: je nach Steinart diätetisch auflösbar oder chirurgisch zu entfernen.
- Harnverhalt (z. B. bei Harnröhrenverschluss): Notfallbehandlung inkl. Katheterisierung und Infusionstherapie.
- Tumoren oder strukturelle Veränderungen: individuelle Therapie je nach Befund.
Wichtiger Hinweis
Wenn deine Katze oder dein Kater zwar ständig versucht zu urinieren, es aber kaum oder gar nicht gelingt, handelt es sich um einen tiermedizinischen Notfall! Ein Harnröhrenverschluss kann in kurzer Zeit zu einer lebensbedrohlichen Situation führen!