Was sind Magengeschwüre bei Katzen?
Magengeschwüre, oder Ulcus ventriculi, entstehen, wenn sich in der Magenschleimhaut Geschwüre bilden. Im Gegensatz zur Gastritis, bei der die Schleimhaut entzündet, aber intakt ist, verursacht ein Magengeschwür eine tiefere Schädigung des Gewebes. Diese Geschwüre können beginnen zu bluten und im schlimmsten Fall zu einer Perforation der Magenwand führen, was lebensbedrohlich ist.
Ursachen von Magengeschwüren bei Katzen
- Lang anhaltende oder unbehandelte Gastritis: Chronische Entzündungen können die Schleimhaut schwächen und zur Geschwürbildung führen.
- Medikamente: Bestimmte Medikamente können das Risiko für Magengeschwüre erhöhen, insbesondere bei längerer Anwendung.
- Tumore: Bestimmte Tumore im Magen oder in benachbarten Organen können die Schleimhaut schädigen.
- Schwere Krankheiten: Nierenversagen und Lebererkrankungen können das Risiko erhöhen.
- Fremdkörper: Wenn die Katze etwas Scharfes oder Ungeeignetes verschluckt, kann dies die Magenschleimhaut verletzen.
In manchen Fällen lässt sich keine eindeutige Ursache finden – man spricht dann von einem idiopathischen Magengeschwür.
Symptome von Magengeschwüren bei Katzen
Die Symptome können variieren, typische Anzeichen sind jedoch:
- Erbrechen – manchmal mit Blut.
- Schwarzer oder teerartiger Kot – mögliches Anzeichen für eine Blutung im Magen.
- Bauchschmerzen – die Katze zieht sich zurück und wird ruhiger.
- Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust.
- Müdigkeit und allgemeine Schwäche – die Katze wirkt deutlich träger, schläft mehr, spielt weniger, meidet Gesellschaft.
Wann sollte ich zum Tierarzt?
Magengeschwüre sind eine ernsthafte Erkrankung, die tierärztliche Behandlung erfordert. Kontaktiere einen Tierarzt, wenn Deine Katze:
- nicht frisst und/oder erbricht.
- Blut erbricht (kann wie Kaffeesatz aussehen) oder schwarzen, teerartigen Kot hat.
- wiederholt oder stark erbricht.
- schwach oder apathisch wirkt.
- Verhaltensänderungen zeigt, sich zurückzieht oder Anzeichen von Schmerzen zeigt.
- entzündungshemmende Medikamente erhalten hat und beginnt zu erbrechen oder Durchfall entwickelt.
"Bei Verdacht auf ein Magengeschwür suche bitte sofort tierärztliche Hilfe."
Diagnose
Der Tierarzt beginnt mit einer ausführlichen Anamnese und klinischen Untersuchung. Oft werden Blutuntersuchungen durchgeführt, um zugrunde liegende Ursachen zu identifizieren. Bildgebende Verfahren, wie Ultraschall oder Röntgen, können Veränderungen im Magen oder Anzeichen von Blutungen aufzeigen.
In einigen Fällen wird eine Gastroskopie oder Operation durchgeführt, bei der eine kleine Kamera in den Magen eingeführt wird, um Geschwüre sichtbar zu machen und ggf. Biopsien zu entnehmen. Auch Kotuntersuchungen können durchgeführt werden, um Blut oder Infektionen nachzuweisen.
Durch die Kombination dieser Ergebnisse kann der Tierarzt die Diagnose bestätigen und die richtige Behandlung einleiten.
Behandlung von Magengeschwüren bei Katzen
Die Behandlung richtet sich nach der Schwere und den Ursachen. Häufige Maßnahmen sind:
- Schonkost oder Spezialfutter zur Schonung des Magens.
- Medikamente zum Schutz der Magenschleimhaut und ggf. zur Reduktion der Magensäureproduktion.
- Medikamente gegen Übelkeit und Schmerzen.
- Infusionen und unterstützende Pflege bei Austrocknung oder Blutarmut.
- Behandlung zugrundeliegender Erkrankungen.
In vielen Fällen ist ein Aufenthalt in einer Tierklinik zur Überwachung notwendig.
Prognose
Die Prognose hängt davon ab, wie schnell die Behandlung beginnt und ob die zugrunde liegende Ursache behandelt werden kann. Wird das Geschwür früh erkannt und die Katze richtig behandelt, sind die Heilungschancen gut.
Schwere Fälle mit starken Blutungen oder einer Magenperforation können jedoch lebensbedrohlich sein und eine langwierige Therapie erfordern. Manche Katzen benötigen auch nach der Heilung Spezialfutter oder Medikamente, um Rückfälle zu vermeiden.
Vorbeugende Tipps
- Achte auf Symptome wie Erbrechen, Blut im Kot oder Veränderungen im Allgemeinbefinden.
- Gib Deiner Katze niemals Medikamente ohne tierärztliche Anweisung.
- Achte darauf, dass deine Katze keine Fremdkörper oder giftige Stoffe aufnimmt.
